Don’t call it Plätzchen

Dez 2, 2018

Wie man mit besonderem Backwerk
richtig Eindruck schinden kann
und dabei noch Zeit spart ...

Wie man mit besonderem Backwerk
richtig Eindruck schinden kann
und dabei noch Zeit spart …

Jedes Jahr um diese Zeit findet das alljährliche Plätzchen-Wettrüsten statt. Ich nenne es bewusst so, denn die Backöfen glühen, die Luft in der Küche ist mehlgeschwängert und der Duft von Zimt und Vanille zieht durchs gesamte Haus. Ohne Wenn und Aber, sind das untrügliche Zeichen dafür, dass der Advent vor der Tür steht. Bäm.

Ich backe gerne. Sogar fast noch lieber, als ich koche. Vielleicht weil ich so ein Schleckermäulchen bin. Ich könnte stundenlang in Backbüchern schmökern und bei jeder Seite läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Yummy.

ABER dieses Jahr ist alles anders. Ich habe einfach keine Zeit, zehn unterschiedliche Plätzchensorten zu backen. Das Bloggerleben hat zugeschlagen und es stehen so viele schöne Projekte an, die im Dezember meine volle Aufmerksamkeit fordern.

Trotzdem möchte ich natürlich bei der nächsten Advents-Einladung nicht ohne selbstgebackene Plätzchen dastehen. Wie sähe das aus? Ich käme mir richtig nackig vor. Der Gatte ist zwar gerade auf Diät und daher ausnahmsweise mal ganz froh, weniger Plätzchen im Haus vorzufinden. Von daher habe ich auf dieser Seite Glück gehabt.

Meine Plätzchenstrategie 2018 lautet:  Klasse statt Masse

Wer keine Zeit hat muss tricksen oder anders gesagt, das was man hat, noch besser verpacken. Die Produktion von Vanillekipferl, Spitzbuben und Zimtsternen überlasse ich diesmal getrost der lieben Verwandtschaft und punkte hingegen nur mit einem, dafür aber sehr ausgefallenem Backwerk.

Pistazien-Baiser-Busserl

Das hat zwei Vorteile: Erstens ist der Aufwand begrenzt, da die Zutatenliste deutlich kleiner ausfällt. Zweitens kann man mit diesen kleinen Kunstwerken richtig Eindruck schinden, denn sie machen optisch und geschmacklich richtig was her. „Willst Du gelten mach dich selten.“ Das gilt selbstverständlich auch für Plätzchen …

Rezept für Pistazien-Baiser-Busserl

 

Don’t call it Plätzchen

Das ist mein persönlicher Slogan, um auf das Besondere aufmerksam zu machen. Hallo! In Zeiten in denen die ganze Welt Selbstmarketing betreibt, muss man schon zu cleveren Tricks greifen, um aus der Menge zu stechen (hüstel). Nicht?

Meine Plätzchen nenne ich deswegen gebackene Schmuckstücke.

Nein, ich übertreibe natürlich kein bisschen …  diese kleinen Scheißerchen schmecken wirklich himmlisch und ich finde sie dazu wunderschön.

Aber jetzt wollt ihr sicher das Rezept sehen und Euch meiner zeitsparenden Plätzchen-Strategie anschließen.

Rezept für Pistazien-Baiser-Busserl

Rezept für Pistazien-Baiser-Busserl

(Sie sind sogar glutenfrei …)

Zutaten für ca. 32 Stück

100 g ungesalzene Pistazienkerne
1 Limette
1 Eiweiß
1 Prise feines Meersalz
125 g Puderzucker
75 g geschälte, gemahlene Mandeln
Zucker zum Formen

Zubereitung

  1. Pistazien mittelfein mahlen. Limette heiß abspülen, trocken tupfen und die Schale fein abreiben. 1 EL Saft auspressen.
  2. Eiweiß und Salz steif schlagen, Puderzucker langsam einrieseln lassen und etwa eine Minute weiterschlagen. Und zum Schluss den frischen Limettensaft unterrühren.
  3. 100 g Eischnee und 2 EL Pistazien beiseite stellen. Restlichen Eischnee, Mandeln, Limettenschale und restliche Pistazien verrühren. Im Anschluss den Teig dann etwa eine Stunde kaltstellen
  4. Teig mit den Händen zu lieben Kugeln formen (1 cm Durchmesser). Da der Teig beim Formen klebt, Hände mit Zucker bestreuen.
  5. Danach die Teigkugeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit einer Gabel flach drücken.
  6. Restlichen Eischnee vorsichtig mit einem Teelöffel auf die Plätzchen geben und mit den restlichen Pistazien bestreuen. Die Pistazien-Baiser-Busserl dann ca. eine Stunde bei Zimmertemperatur trocknen lassen.
  7. Den Backofen bei Ober- und Unterhitze auf 180 Grad vorwärmen.
  8. Jetzt die Pistazien-Baiser-Busserl auf der untersten Schiene 10 Minuten backen. Ich empfehle den Backvorgang zu beaufsichtigen, da die Baiserhaube nicht braun werden soll.
  9. Die Plätzchen aus dem Ofen holen, abkühlen lassen und vom Backpapier lösen.
  10. Für die Aufbewahrung eignet sich am besten eine Metalldose.
  11. Nach einem Tag sind die Aromen der Plätzchen richtig gut durchgezogen.

 

Das Warten lohnt sich

Das Warten lohnt sich, denn die Geschmacksexplosion ist grandios. Der nussige Geschmack der Pistazien verbindet sich mit der Säure der Limette und der Süße des Baisers zu einem himmlischen Genuss!

 

Na? Habt Ihr richtig Lust auf besonderes Backwerk zum Advent bekommen? Inspiration finde ich immer wieder auf diesen schönen Blogs …

Zimt, Zucker und Liebe: Jenny Horstmann backt nicht nur mit viel Liebe, sie schreibt auch wunderbare Backbücher
Bake to the roots: Marc hatte ich neulich schon vorgestellt. Seine Rezepte sind immer wieder überraschend
The Kitchen Mccabe (auf Englisch): OMG, allein der Bilder wegen MUSS man auf auf dem Blog von Kayley vorbeischauen

Viel Spaß in Euren weihnachtlichen Backstuben!

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