Wenn das Leben Dir Zitronen gibt, mach Kuchen daraus

Apr 1, 2020

Oder was eine
Zitronen-Tarte
mit Lebenserfahrung
zu tun hat

Backen gegen den Corona-Frust, Nummer 2: Süß-säuerlich und erfrischend kommt diese Zitronen-Tarte daher. Ich finde, es gibt nichts Besseres, was man aus Zitronen machen kann. Und sie hat auch noch eine ganz persönliche Geschichte

Oder was eine
Zitronen-Tarte
mit Lebenserfahrung
zu tun hat

Backen gegen den Corona-Frust, Nummer 2: Süß-säuerlich und erfrischend kommt diese Zitronen-Tarte daher. Ich finde, es gibt nichts Besseres, was man aus Zitronen machen kann. Und sie hat auch noch eine ganz persönliche Geschichte

Diese leckere Zitronen-Tarte hat eine Geschichte. Ob es eine gute Geschichte ist? Ich denke schon. Sie handelt vom Scheitern und Wiederaufstehen, vom Durchhalten und Neuanfangen. Es ist meine Geschichte und – Achtung Spoiler – am Ende wird natürlich alles gut! Aber immer schön der Reihe nach …

Das Rezept für diese Zitronen-Tarte stammt aus einem Kochbuch von Jamie Oliver, das ich vor knapp zwanzig Jahren von meiner Beinahe-Schwiegermutter in Dänemark geschenkt bekommen habe. Der Liebe wegen war ich in einem kleinen Ort am Limfjord in Dänemark, weit weg von meinem bisherigen Leben. Ich verstand kaum ein Wort Dänisch, es war windig und meistens kalt. Ich fühlte mich dort ziemlich isoliert (kennt man ja zur Zeit …) und irgendwie verloren.

Habe ich schon erwähnt, dass Dänisch nicht die klangvollste und zugänglichste Sprache der Welt ist? Jedenfalls nicht für meine Ohren. Das Kochbuch war der Versuch, mir die Sprache im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft zu machen. Die Zitronen-Tarte wurde eines meiner liebsten Rezepte daraus und nach und nach habe ich auch die Sprache gelernt. Mange tak.

Tja, am Ende hat diese Liebe in Dänemark dann trotzdem nicht gehalten, obwohl ich sehr darum gekämpft hatte. An meinen Backkünsten lag es ganz bestimmt nicht, die Hürden waren wohl einfach zu hoch. Entmutigt gab ich auf und kehrte mit Sack und Pack nach Deutschland zurück. BÄM, glorreich gescheitert, könnte man jetzt sagen. Und damit würde die Geschichte dann hier enden, tut sie aber nicht …

Gekämpft und verloren? Nein, gewonnen!

Rückblickend weiß ich heute nämlich, dass das was sich zunächst wie eine schmerzhafte Niederlage anfühlte, eine meiner wichtigsten Lebenserfahrungen ist. Ich bin gefallen und wieder aufgestanden, habe meine Wunden geleckt und mein Leben neu ausgerichtet, mich dadurch ein entscheidendes Stück besser kennengelernt. Und nein, je ne regrette rien. Durch diese Erfahrung bin ich stärker und selbstsicherer geworden, sicherlich auch zäher. Resilienz heißt das wohl. Die Fähigkeit, schwierige Situationen ohne größere psychische Kratzer zu überstehen, ist eine ganz brauchbare Eigenschaft im Leben. Gerade jetzt.

Am Ende wird alles gut. Denn wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende …

… sagt Oscar Wilde und ich weiß aus Erfahrung, er hat recht. Darum blicke ich auch weiter mit Zuversicht nach vorne. Meine Geschichte hat übrigens dann auch ein wunderschönes Happy End: Wäre ich damals in Dänemark geblieben, hätte ich meinen Mann nie kennengelernt. Und das ist mit Abstand das Beste, was mir je im Leben passiert ist.

Ich bin mir sicher, fast jede/jeder von uns kann eine solche Geschichte erzählen, in der sich am Ende alles zum Guten gewendet hat. Auch wenn es zwischendrin nicht danach aussah. Das ist doch das Gute daran, wenn man schon ein paar Jahre Leben und vor allem ein wenig mehr Lebenserfahrung mitbringt, oder?

Zitronen-Tarte

Backen gegen den Corona-Frust #2: Rezept Zitronen-Tarte

Jetzt aber das Rezept für diese erfrischend cremige Zitronen-Tarte (ich musste es erst einmal aus dem Dänischen übersetzen …)

Zutaten

Für den Mürbteig

125 g Butter
100 g Puderzucker
250 g Mehl
2 Eigelb
2 EL Milch/Wasser
Eine Prise Salz

Für die Zitronenfüllung

250 g Zucker
6 Eier
260 ml
Sahne
150 ml Limettensaft (aus ca. 4-5 Limetten)
75 ml Zitronensaft (aus ca. 2 Zitronen)

Zubereitung

Zubereitung Mürbteig

Am besten nimmst Du eine Tarteform mit ca. 28 cm Durchmesser.

Butter, Salz und Puderzucker mit den Händen oder dem Knethaken vermengen. Nach und nach Mehl und das Eigelb hinzufügen. Damit der Teig schön glatt wird, Milch oder Wasser zugeben. Den Teig nochmal vorsichtig kneten (event. etwas Mehl auf die Hände geben) und zu einer dicken, länglichen Rolle formen.

Den Teig zugedeckt für 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Danach die Teigrolle in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden und damit die eingefettete Tarteform auslegen und einen Rand formen, die einzelnen Teigplatten dabei gleichmäßig miteinander verbinden.

Die Tarteform mit dem Teig erneut  1 Stunde ruhen lassen, am besten im Gefrierschrank.

Danach den Tortenboden bei 180 Grad für 12 Minuten blind backen bis er eine leicht goldene Farbe bekommt. Dabei den Teig mit Backpapier abdecken, damit er nicht zu braun wird. Den Boden kann man dabei mit trockenen Bohnen, Linsen oder Reis füllen, dann hält das Backpapier besser.

Den Teig nach dem Backen und vor dem Füllen gut abkühlen lassen.

Zubereitung Zitronenfüllung

Den vorgebackenen Tortenboden mit Ei bepinseln, damit er durch die flüssige Füllung nicht durchweicht.

Den Zucker und die Eier in einer Schüssel glatt verrühren. Dann nach und nach die Sahne und den Zitronen- und Limettensaft zugeben. Wer möchte kann den Abrieb der Limetten ebenfalls zufügen, dadurch wird der Geschmack noch frischer.

Den Tortenboden in den Ofen stellen und erst dann die flüssige Füllung zugeben (so geht am wenigsten daneben).

Jetzt bei 180 Grad ca. 40 – 45 Minuten backen. Die Füllung muss sich gesetzt haben, aber in der Mitte noch leicht feucht sein, dann ist der Kuchen fertiggebacken.

Den Kuchen mindestens 1 Stunde abkühlen lassen, dann hat die Füllung die perfekte Konsistenz erreicht. Eventuell mit Puderzucker bestäuben.

Wer will: Dazu passen frische Himbeeren oder Erdbeeren.

 

Guten Appetit! Und bleib gesund …
Deine Martina

P.S. Jamie Olivers empfehlenswertes Kochbuch gibt es natürlich auch auf Deutsch, zur Zeit sogar als besondere Jubiläumsausgabe. Zum Beispiel hier bei Amazon*.

Du hast das erste Rezept aus der Reihe “Backen gegen den Corona-Frust” verpasst. Hier geht es zum unwiderstehlichen Apfel-Mandel-Kuchen.

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