Gibt es etwas Französischeres als Macarons, diese himmlischen kleinen Scheißerchen, die schier auf der Zunge zergehen? Ich kann ihnen nie widerstehen und es ärgert mich, dass ich dafür immer bis in die Stadt fahren muss. Neben ihrem legendären Geschmack eilt den Macarons der Ruf voraus, in der Herstellung so kapriziös wie eine Diva zu sein. Oje, dachte ich mir deshalb bisher, das wird wohl nix.
ABER. Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto klarer wurde mir, dass dieser Ruf wahrscheinlich ein Marketing-Trick der Pâtissiers ist, um ihre kleinen Kunstwerke teuer verkaufen zu können und das eigene Können besonders hervorzuheben … Naja, würde ich an ihrer Stelle wohl genauso machen.
Langer Rede, kurzer Sinn: ich war wild entschlossen, endlich selbst in die Kunst der Macaron Herstellung einzusteigen. Auf Pinterest habe ich mir dafür sogar ein eigenes Board angelegt und Rezepte und Tipps gesammelt.
Meine Macraron Sammlung bei Pinterest
Und dann war es so weit. Ich hatte das richtige Rezept für Macaron Novizen gefunden, mir eine Geschmacksrichtung rausgesucht und die notwendigen Zutaten eingekauft (inklusiver goldener Lebensmittelfarbe).
Gleich geht es los, aber vorher noch eine kurze Frage. Ganz egal wie mein Macaron Backversuch ausgeht, warum habe ich mich vorher denn so lange ins Bockshorn jagen lassen? Wo war denn meine Courage? Immerhin geht es hier nicht um Leben und Tod, sondern nur um himmlisch gutes Backwerk …
Ein bisschen mehr Courage, bitte!
Kennst Du das auch? Du bist so überzeugt, etwas nicht zu können, dass Du es erst gar nicht versuchst. Wie blöd ist das denn? Ja jetzt mal ehrlich! Selbst wenn mein Macaron Versuch scheitern sollte und ich alles in die Tonne klopfen muss, was ist schon dabei? Ist es die Angst vorm Scheitern, die so tief in uns steckt? Schämen wir uns, nicht perfekt zu sein und alles zu können?
Ich kenne dieses brennende Gefühl in der Magengegend nur zu gut. Diese kleine nagende Stimme im Hinterkopf, diese Angst, sich zum blamieren. Die fehlende Courage, aus der eigenen Komfortzone herauszutreten. Und jedesmal, wenn ich mich davon einschränken lasse, ärgere ich mich wieder darüber. Wieder eine Chance verpasst, zu wachsen und etwas Neues zu entdecken …
… und was soll ich sagen, jedesmal, wenn ich den Mut hatte, all meine Bedenken über Bord zu werfen, wenn ich diesen Angstknoten in meinem Magen einfach ausgehalten habe, ist etwas Wunderbares passiert: Ich wurde belohnt mit neuen Erfahrungen und Entwicklungen, die mich weiter gebracht haben, als ich es mir je vorstellen konnte. Und das, obwohl selbstverständlich nicht immer alles gut gegangen ist.
Mal sehen, ob meine Macarons gut werden. Denn darum geht es ja eigentlich.
Herstellung Macarons
Das wichtigste bei der Herstellung von Macarons scheint die Waage zu sein. Holy Moly … genau 36 Gramm Eiweiß … die Mandeln mit viel Mühe durch ein feines Sieb gepresst … den Teig mit der Spritztülle in Kreisen aufs Backpapier. Und ab damit in den Ofen. Für Grobmotoriker sind Macarons nichts, soviel steht fest!
Ich sitze vor dem Ofen und schaue meinen Macaronhälften beim Aufgehen zu, wie bei einem spannenden Thriller.
Das Ergebnis …
… kann sich sehen lassen. Auch wenn meine Macarons nicht so schön rund sind, wie auf den Bildern bei Pinterest. Die Ganache aus Zartbitter- und Nougatschokolade musste ich nochmal ein bisschen einreduzieren. Sie war zu flüssig und lief rechts und links aus den Macarons heraus.
Am Ende bin ich zufrieden mit meinem Erstlingswerk. Und wieder bestätigt sich: EINFACH MACHEN! Ich habe Blut geleckt und werde bestimmt bald das nächste Geschmackserlebnis zaubern. Auch wenn ich dafür 36 Gramm Eiweiß abwiegen muss.
Und die Moral von der Geschicht’?
Glaube Deinem inn’ren Stimmchen nicht … Also diesem bösen kleinen Stimmchen, das im Hinterkopf herumspukt und leise vor sich hinmurmelt „Das kannst Du nicht. Du wirst Dich blamieren. Was glaubst Du eigentlich wer, Du bist? Alle werden lachen und mit Fingern auf Dich zeigen …“
Am besten Du denkst Dir dann: Ja, ja rede Du nur und lass mich in Ruhe. Ich mach mein Ding, egal was Du sagst.
Das Rezept
So und hier geht es zum Rezept für Goldene Macarons mit Nuss-Nougat-Füllung, das ich mir bei Aurelie Bastian geholt habe. Auf Ihrer Seite “Französisch Kochen” gibt es noch viel mehr Rezepte und Tipps rund um Macarons. Könnte ja sein, dass Du selbst Lust bekommen hast, sie zu backen. Und falls Dir französische Macarons dann doch zu aufwändig sind, versuche es doch mit englischem Shortbread.
Egal, was Du Dir bisher nicht zugetraut hast: JUST DO IT!
Herzlichst,
Deine Martina
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Hallo Martina, die sehen toll aus! Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig die sind. Der erste Versuch war gut und dann sind sie nie wieder so gut geworden. Vielleicht sollte ich es mit deinem Rezept noch einmal probieren.
Liebe Grüße
Heike
Liebe Heike,
ja, diese Köstlichkeiten sind wirklich ganz schön kapriziös … Vielleicht war es bei mir auch Anfängerglück, aber ich werde sie auf alle Fälle auch nochmal in einer fruchtigen Variante backen. Mal sehen, wie sie dann gelingen mit diesem Rezept …
Liebe Grüße
Martina