Die Lust aufs Shoppen ist mir momentan abhandengekommen. Nicht einmal online zuckt der Finger gerade. Corona verdirbt mir die Shoppinglaune, und wohl nicht nur mir. Die Fashionbranche rechnet mit Umsatzrückgängen von bis zu 40%. Trotzdem habe ich den Spaß am Stylen und neuen Looks nicht verloren, im Gegenteil. Langsam reicht es ja auch mit dem Jogginghosen-Schlabberlook – es ist Zeit, die Schätze in meinem Schrank neu zu entdecken! Sozusagen Shopping im eigenen Kleiderschrank. Die Auswahl ist ziemlich groß. Ein Griff und ich halte meine Jeansjacke in der Hand … mal sehen, was ich daraus machen kann.
Zwei neue Looks mit meiner alten Jeansjacke
Meine Jeansjacke besitze ich schon seit mindestens zehn Jahren (sie hat sogar eine kleine durchgewetzte Stelle am Ärmel) und davor gab es eine andere, die ich ebenfalls jahrelang getragen habe und davor … ich kann also behaupten eine Jeansjacke ist eines DER Keypieces in meinem Kleiderschrank. Weil ich es gerne lässig mag und sie so vielseitig zu stylen ist. Jeansjacken sind ein echter Allrounder: Für den All-Denim Look, als gekonnter Stilbruch zu fließenden Sommerkleidchenr oder mit derben Lederboots – mit einer stylischen Denim Jacke wird jeder Look aufgewertet!
Also mir gefallen die Looks, die ich mühelos mit meiner Jeansjacke gezaubert habe. Ein bisschen Schmuck und Accessoires dazu und fertig. Kannst Du erkennen, wieviele Jahre die Jacke schon ihre Fashionrunden dreht? Nein? Ich auch nicht. Das ist ja das schöne an Keypieces, dass sie so zeitlos sind.
JEANSJACKEN*
Entdecke die Schätze in Deinem Kleiderschrank
Vielleicht ist es bei Dir nicht die Jeansjacke, sondern der schwarze Blazer oder der oversized Kaschmirpullover oder ganz simpel die weiße Bluse. Mit ein bisschen Kreativität und dem ein oder anderen neuen Accessoire wird schnell ein neuen Look daraus. Gerade das ist es doch, was Mode ausmacht: Kreativität und der Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Daraus wird der eigenen Stil. Und für den braucht es bestimmt nicht jede Woche ein neues Teil vom sich immer schneller drehenden Modekarussell der Fast Fashion Industrie, finde ich.
Welches Lieblingsteil oder gar lange vergessenes Stück holst Du aus Deinem Schrank? Vielleicht benötigt es nur ein paar neue Knöpfe, oder Du lässt den Kragen umändern und die Länge kürzen. In den meisten Kleidungsstücken steckt noch so viel mehr und eine gute Änderungsschneiderin war schon immer Gold wert. Wie heißt das bei „Good Girls“? Sein Spiel pimpen …
Corona als Gamechanger?
Wir müssen ja nicht gleich das ganze Fashiongame neu erfinden. Aber vielleicht ist das die Lehre aus der Krise: immer mehr, immer schneller, immer billiger war gestern. Ein kleines Virus als Gamechanger in der Modeindustrie? Als Katalysator für ein Umdenken? Es ist zumindest eine Chance. Das findet übrigens auch Anna Wintour: „Ich denke, für uns alle ist es eine Möglichkeit, einen Blick auf unser Leben zu werfen, und um unsere Werte zu überdenken, und um wirklich über den Müll, und die riesigen Mengen an Geld, und den Konsum, und über dem Überschuss, in den wir uns alle gesuhlt haben, nachzudenken, und auch darüber wofür unsere Industrie wirklich steht.“ Na, wenn Anna das sagt.
Kann das weg oder ist das noch en vogue?
Das schöne ist doch, dass wir mitentscheiden können, wie es weiter geht. Wir haben als Verbraucher mehr Macht, als wir denken. Wenn Fast Fashion nicht mehr der heiße Scheiß der Streetstyle Fashion ist, dem alle hinterherhecheln, wenn Designer nicht mehr alle zwei Monate neue Kollektionen in die Läden pressen müssen, sondern wieder mit Verstand und Liebe kreative Mode entwickeln können, die auch noch im nächsten Jahr Bestand hat, dann kostet das sicher mehr. Genauso wie faire und umweltverträgliche Herstellungsbedingungen. Dafür fällt es uns dann auch leichter, unsere Kleidung zu schätzen und sie länger zu tragen, als nur eine Saison …. So wie meine schöne, alte Jeansjacke. Das würde Anna Wintour bestimmt gefallen, ist sie selbst doch ein Musterbeispiel der Beständigkeit: Sie trägt seit über 30 Jahren die gleiche Frisur (das wiederum kann mir nicht passieren).
Was sind Deine Keypieces oder lang vergessene Stücke, die Du wieder ans Licht bringst? Und glaubst Du, die Modeindustrie wird sich langfristig auf Druck der Verbraucher ändern? Ich bin gespannt auf Deine Meinung.
Einen ganz anderen Jeanslook findest Du übrigens in meinem Beitrag über The Blue Suit.
Herzliche Grüße
Martina
Meine Outfits
Jeansjacke (uralt) | Zara (meine nächste Denimjacke kaufe ich wohl besser zum Beispiel hier, hergestellt in Deutschland)
Weiße Bluse | SoSue
Lederhose (alt) | Best Secret
Boots (ebenfalls alt) | Zara
Lingerietop (letzte Saison) | Massimo Dutti
Hose | Stehmann (die Hose wurde mir als PR Muster kostenlos zur Verfügung gestellt)
Sandalen | YSL
Sonnenbrille | Ray Ban
* Affiliate Link: Wenn Du Dich über diesen Link in eine neue Denim Jacke verliebst, dann bekomme ich ein paar Cent dafür. Die spare ich dann, falls ich in ein paar Jahren tatsächlich ebenfalls ein neues Jeansjäckchen brauche (die alte ist ja noch gut …)
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Hi Martina,
was für ein toller Beitrag. Das entspricht ganz genau meiner neu gewonnen Ansicht. Und das Anna Wintour das gesagt hat, kann ich fast nicht glauben, finde es aber absolut bemerkenswert.
In der Tat hat uns, zumindest mich, dazu gebracht meine Werte zu überdenken. Und ich habe ehrlich gesagt nicht wirklich gut abgeschnitten, wenn ich zurückblicke. Aber es ist ja nie zu spät etwas zu ändern.
Ich habe jetzt seit fast 3 Monaten keinerlei Mode mehr gekauft und gleichzeitig extrem ausgemistet, bzw. meinen Mädels einen Haufen Sachen abgetreten. Mir fehlt absolut nichts.
Zu sehen, wie momentan wieder alle wie Junkies in die Läden laufen und shoppen was das Zeug hält, finde ich absurd. Manche haben sich offenbar gar nicht besonnen und machen genau da weiter, wo sie vor Corona aufgehört haben…
Ich nicht. Ich freue mich auf die Tage, wo ich all meine verbliebenen schönen Sachen endlich anziehen kann. Vieles davon habe ich ohnehin erst 1-2 mal getragen. Schande.
Voller Stolz kann ich aber vermelden, dass ich meine Lieblingsjeansjacke (ich besitze 3 Stück) im Second Hand vor ca. 10 Jahren gekauft habe. Ich trage sie regelmäßig zu Kleidern und Röcken, weil sie einfach immer einen Pfiff Coolness in das jeweilige Outfit zaubert und für mich einfach nur easy going gemütlich ist. Das gute Stück war schon gefühlte 1000 mal in der Wäsche und wird jedesmal lässiger, abgewetzter, ausgewaschener…
Bin mal gespannt, ob ich mich in 10 weiteren Jahren noch traue…praktisch als ältere Dame…
Schönen Sonntag für Dich!
Nicole
Liebe Nicki,
vielleicht hat man manchmal auch nur so ein Brett vor dem Kopf oder meint, ständig etwas Neues tragen zu müssen, weil … ja warum eigentlich (alle Gründe, die mir einfallen sind nicht besonders charmant). Für manche scheint shoppen auch ein regelrechtes Hobby zu sein. Mein Kleiderschrank quillt auch aus allen Nähten … und ich gebe zu, es hängen tatsächlich Stücke drin, die ich noch nie getragen habe. Peinlich. Da ist viel room for improvement.
Aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg, und jedes neu entdeckte ältere Stück ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
Herzliche Grüße
Martina
Liebe Martina,
ich schreibe zwar heute über Blazerliebe, aber Jeansjacken liebe ich auch sehr. Auch wenn ich sie nicht ganz so oft anziehe, ich finde sie klasse.
Deine Stylings sind sehr hübsch und es ist ja auch mal ganz schön, dass wir uns mal wieder auf uns und unsere vorhandenen Kleidungsstücke zurückziehen.
Ich wünsche dir einen schönen Sonntag
Nicole
Blazer sind aber auch solche wunderbaren Lieblingsstücke. Ich mag die Mischung und die Brüche gerne. Darum trage ich Blazer besonders gerne zu Jeans. Man ist einfach angezogen. Und wie gesagt, mit ein paar neuen Knöpfen wird auch ein Blazer von der Reservebank wieder zum Topplayer …
Herzliche Grüße
Martina
Lustig, die Jeansjacke ist auch ein Keypiece für mich! Ein echter Allrounder, den man fast überall hin anziehen kann. Finde ich.
Wie sich die Modebranche ändert? Ich weiß es nicht. Ich stelle einfach bei mir im Blog fest, dass sich H&M deutlich besser “verkauft” als teuere, wenn auch nachhaltige Marken. Das stimmt mich leider nicht besonders zuversichtlich.
Liebe Grüße,
Susi.
Liebe Susi,
ich bin ja nicht grundsätzlich gegen die großen Ketten, sie haben für viele Mode erst richtig zugänglich gemacht. Es wird sehr spannend sein, zu beobachten, was die großen mit den Bergen an nicht verkaufter Kleidung machen und ob gerade dort ein Umdenken bei den Herstellungsprozessen und auch in der Vermarktung stattfindet. Klar, ein Kleid für 50 Euro “geht” besser als eins für 150 Euro oder mehr, das nimmt man schnell mal mit, ohne groß zu überlegen. Es ist noch ein längerer Weg, den bestimmt auch nicht alle gehen werden. Leider.
Liebe Grüße
Martina
Super Idee, ich werde auch gleich mal in meinem Schrank nachsehen.
Ja, Du hast völlig recht liebe Martina, eine Jeansjacke ist ein wahrer Allrounder. Immer und überall dazu, im Winter auch unter einem Mantel und selbst abgetragen sieht sie noch cool aus.
Außerdem hat Du mir einen Ohrwurm beschert …Haha. Danke. Hab’s gut. A.
Liebe Andrea,
und Bilder im Kopf, oder. Ich sage nur Ilja Richter und Licht aus, Spot an … Ganz so alt ist meine Jeansjacke dann aber doch noch nicht 😉
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
ein so schöner Beitrag! In der Tat sollte ein Umdenken in der Moed stattfinden und deshalb ist es wichtig, solche Beitrag wie deinen zu haben. Ich hoffe, dass viele gerade den letzten Part lesen und sich Gedanken machen.
Und jaaaa. Die Jeansjacke. Ich habe meine vor bestimmt 20 Jahren gekauft. Sie hing jetzt auch etwa 10 Jahre im Schrank. Oh je. Aber ich habe sie auch neu entdeckt und finde den Schnitt aktueller denn je. Ich werde sie dann auch bestimmt wieder einmotten aber das ist eines der wenigen Teile die ich auch nicht weggeben kann. Wie du sagst, eben ein Klassiker.
Sehr schön kombiniert übrigens. Ich liebe sie auch zu den langen weiten Kleidern. Die Jacke gibt dem ganzen ein bißchen halt.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!
Liebe Grüße
Tina