Über Venedig zu sprechen ist müßig. Zum einen, weil schon viel Schlauere ihren Senf dazugegeben haben, zum anderen weil man Venedig sowieso nicht beschreiben kann, sondern einfach SEHEN muss! Am Ende des Posts findet Ihr die Links zu unserer tollen und bezahlbaren Unterkunft und den ein oder anderen Restauranttipp. Ansonsten lasse ich Euch jetzt alleine mit den Bildern. Enjoy!
Willkommen in Venedig, der Stadt der Verliebten, der Gondeln und der ….
Regen am ersten Tag
Anfangs war ich zugegebenermaßen ein bisschen genervt. Es regnet Bindfäden …. Aber nachdem ich mich damit abgefunden habe und die Kamera wasserfest verstaut habe, war alles gut. Der Regen zaubert eine einzigartige Stimmung. Die Plätze – gerade abseits der ausgetretenen Wege – sind teilweise menschenleer! Die Fassaden spiegeln sich in den Pfützen und als die Sonne durchkommt, wird das Licht magisch!
Venedig hinter den Kulissen
Das Gewusel am Markusplatz und am Canale Grande überlassen wir erst einmal den Massen und machen uns auf in die stilleren Ecken Venedigs. Schon drei, vier Kanäle abseits der Hotspots wird es ruhig. Wir wohnen im Stadtteil Castello und machen uns auf Richtung Arsenale. Ein Stück weit dahinter sehen wir keine Touristen mehr, die Wäsche ist über die Straße gespannt und ältere Italienerinnen schlendern durch den Park. Ein einsamer Angler sitzt an der Pier. Und das alles ist nur eine halbe Stunde Gehzeit vom Markusplatz entfernt!
Rumgondeln …
Direkt vor dem Fenster unseres großzügigen Studios fahren die Gondeln vorbei. Aufgereiht wie die Perlen auf der Schnur. Ganz ehrlich: mit Romantik hat das nichts, aber auch gar nichts zu tun. Das Geld dafür stecken wir lieber in ein paar Bellinis in Harry’s Bar. Aber fototechnisch machen die Gondeln natürlich einiges her und sie gehören einfach zu Venedig.
Spätestens am Abend des zweiten Tages bin ich hoffnungslos verliebt …
Venedig ist was für Amerikaner und Japan. Dachte ich und habe mich jahrelang geweigert, hinzufahren. Bis mein Mann einfach bestimmt hat, dass wir unseren Hochzeitstag dort feiern. Da habe ich selbstverständlich nicht widersprochen 😉
Besonders gefällt mir die Stille am Abend in den engen Gassen und die Bars und Restaurants auf den kleinen Plätzen. Es sind nicht mehr viele Touristen da. Die Kreuzfahrer sind weg, die Tagesausflügler auch. Es ist Ende Mai und ehrlich gesagt habe ich es mir überfüllter vorgestellt. Auch tagsüber hielten sich die Massen in Grenzen.
Kunst und Kultur …
… ist selbstredend allgegenwärtig in Venedig. Das einzige Museum, das wir besucht haben war das Peggy Guggenheim. Das muss eine coole Tante gewesen sein!!! Und die Kunst, die sie gesammelt hat, ist nicht von schlechten Eltern. Einmal zur Biennale hierherkommen, ein Traum! Die ganze Stadt als Kulisse für Kunst oder besser gesagt ein Gesamtkunstwerk …
Murano und Burano
Beide Inseln haben wir gesehen. Die Wasserbusse fahren regelmässig und das ist einfach und bequem. Die Inseln sind grundverschieden und beide sind einen Besuch wert. Wer allerdings glaubt, in Murano könnte man günstig Schönes kaufen, irrt gewaltig.
Unsere Unterkunft und empfehlenswerte Restaurant
Gewohnt haben wir im Charming House iQs, ein umgebauter Palast mit drei Studioapartments. Es gehört den Machern der Hotels DD724 und DD694. Unser Apartment ist mit ca. 60 qm sehr großzügig geschnitten und modern eingerichtet. Die Edelstahlküche ist komplett ausgestattet. iQs verfügt über eine private Anlegestelle und ist nur ca. 5 Gehminuten vom Markusplatz entfernt. Es gibt einen Empfangsservice und der Transfer vom Parkhaus hierher klappt perfekt. Es gibt zwar kein Restaurant fürs Frühstück, aber zum Service des Hauses gehört, alles, was wir gerne hätten in der Früh frisch an die Zimmertüre zu bringen. Toll, Service wie im Hotel, Freiheit wie in der Ferienwohnung. Platz und Service gibt es natürlich nicht umsonst, aber verglichen mit einer Suite in den Hotels in der ersten Reihe wesentlich günstiger.
Essen waren wir auf mehrfache Empfehlung im Alle Testiere. Einem winzigen Lokal auf dem Weg vom Hotel zum Markusplatz. Keine zehn Tische passen in das Fischrestaurant. Der Fisch ist fangfrisch und äußerst behutsam zubereitet. In einer Touri-Stadt wie Venedig hätte ich so etwas nicht erwartet. UNBEDINGT vorher reservieren! Die Weinkarte birgt einige Schätzchen, auch was den Preis anbelangt. Aber es muss ja kein Barolo “Monfortino” Riserva 2006 Giacomo e Giovanni Conterno Piemonte für € 480 sein, oder?
Wer in der Harry’s Bar einen Aperitif nehmen möchte oder gar das hier erfundene Carpaccio essen möchte, der denke an das richtige Beinkleid. Mit kurzen Hosen kommt Mann und Frau hier nicht weit! Ich habe einen nicht unerheblichen Teil meiner Zwanziger in der Harry’s New York Bar in München verbracht. Da war ein Besuch hier in Venedig PFLICHT.
Habt Ihr noch Venedig Tipps? Denn ich war sicherlich nicht das letzte Mal in dieser verzauberten Stadt.
Ciao
Eure Martina
Liebe Martina,
danke für diesen tollen Venedig-Post! Wir waren im Sommer (im August!) in dieser wunderschönen Stadt. Das in der absoluten Hochsaison überhaupt erstmal zu überstehen und dann trotz der Menschenmassen schöne Flecken zu entdecken ist keine leichte Aufgabe ;-). Deshalb freut es mich so sehr, mit deinen großartigen Bildern in die Atmosphäre der Serenissima eintauchen zu können und so die Stimmung, den Charme und die Grandezza nach-erleben zu dürfen. Danke!
Liebe Martina,
das ist wirklich mutig von Euch gewesen! Aber abgesehen von den Touristenmassen und einer Strategie, ihnen zu entgehen (ich finde das immer lustig zu sagen, wenn man selbst ja nur ein Touri ist …) fand ich die entlegeneren Gassen und Viertel sowieso viel interessanter. Wie lebt man in einer Stadt, die mir an vielen Orten fast wie Kulisse vorgekommen ist. Und wie schnell man dann doch weg war vom Trubel und eintauchen konnte in das ruhigere Venedig. Abends sowieso, aber vielleicht ist auch das im August anders.
Ganz liebe Grüße
Martina