Im Urlaub darf es bei mir ja gerne ein bisschen luxuriöser sein. Normalerweise geht unter 4-Sterne nichts. Aber diesmal war es etwas anders. Bei unserem Segeltörn in Griechenland ging es ein bisschen rustikaler zu. Statt 5-Sterne Hotel gab es Sternenhimmel, das Sterne-Restaurant war der selbstgebaute Grill am Strand und der Outdoor Pool im Spa war das Ionische Meer!
Weniger ist genug
Zwei Wochen Segeltörn in Griechenland liegen hinter uns und ich möchte Euch gerne berichten, was so eine Reise auf einem schwankenden Schiff mit begrenztem Platzangebot so alles mit sich bringt. Das geht schon beim Kofferpacken los. Halt, nicht Koffer sondern Reisetasche, denn die kann man besser an Bord verstauen. Statt das kleine Schwarze packe ich T-Shirt und Shorts, Segelschuhe und Flip-Flops. Dazwischen passt dann auch noch mein Lieblings-Sommer-Reisekleid, von dem ich Euch später noch berichte. Um für alle Wetter gerüstet zu sein und die Sicherheit nicht zu vernachlässigen kommt oben drauf das Regenzeug und die Rettungsweste in die Tasche. Ziemlich übersichtlich das ganze. Das muss es auch sein, denn unsere Kabine hat geschätzte vier Quadratmeter und der Stauraum ist ein Witz. Die Hälfte der Klamotten bleibt in der Tasche und wird gar nicht erst ausgepackt … Luxus an Bord bedeutet, dass jede Kabine eine eigene Toilette hat und die Küche neben einem Kühlschrank auch eine Gefriereinheit bietet – für kühle Drinks ist also gesorgt, das Solarpanel liefert den notwendigen Strom.
Der Perspektivwechsel öffnet Horizonte
Beengte Platzverhältnisse (wir sind zu sechst auf einem 14 Meter langen Schiff), wenig Privatsphäre, schwankende Böden, rustikales Essen … klingt jetzt erst einmal nicht so wahnsinnig entspannend. Aber für all das wird man auf einem Segeltörn reich belohnt, glaubt mir! In der Sekunde, in der ich an Bord gehe, fällt alles, was mich belastet hat von mir ab und bleibt an Land zurück. Das klappt auch diesmal, selbst wenn das erste Mal auf einem Törn mein Laptop mitreist. Ich habe keine Ahnung, wie diese befreiende Wirkung funktioniert, ich glaube es ist der Perspektivwechsel. Von jetzt ab schaue ich ja vom Wasser auf das Land und nicht umgekehrt. Und vielleicht bewirkt dieser Positionswechsel auch die Veränderung im Kopf. Ein Segeltörn ist die perfekte Zeit, um über das Leben im allgemeinen und Veränderungen im besonderen nachzudenken!
Den Kurs abstecken
Unser Route führt uns von Lefkas über Kefalonia und Zakynthos zum Peloponnes und wieder zurück. Wir ankern in romantischen Buchten und machen in kleinen Fischerhäfen fest.
Navigare necessere est
Das gilt für das Leben genau wie für das Segeln. Wörtlich übersetzt heißt es “Seefahrt tut Not”. Aber navigare heißt auch “durchsegeln”, “navigieren”. Nein, keine Angst, das wird jetzt keine Lateinstunde (Herr Schaupp, mein ehemaliger Lateinlehrer – Gott hab ihn selig – würde sich vor Lachen krümmen). Also, was ich eigentlich sagen will, auf der Stelle stehen bleiben ist für mich keine Option. Leben heißt Bewegung. Und wer nicht nur vor sich hindümpeln will, der braucht eine Richtung, ein Ziel und einen Kurs, um dort hinzukommen. Und natürlich ein bisschen Wind in den Segeln. Hindernisse und Untiefen müssen umschifft werden, der Kurs immer mal wieder überprüft. Werde ich zu philosophisch? Ja? Na gut, dann zeig ich Euch jetzt ein Katzenbild … nein lieber eines von einer Qualle – selbst diese filigrane Schönheit bewegt sich immer weiter.
Meine Highlights der Reise
Hier kommen meine top five moments to remember
1. Selbst am Ruder stehen
Mein top Highlight ist ganz klar selbst am Ruder zu stehen und den Wind in den Händen zu halten. Es ist immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit. Das Schiff neigt sich zur Seite und die Gischt spritzt, wir reiten über die Wellen. Da könnte ich jedesmal schreien vor Glück!
2. Grillen in einer einsamen Bucht
Das haben wir vorher auf keinem unserer Törns gemacht und es war ein richtiges Robinson-Crusoe-Feeling am selbstgebauten Grill zu sitzen und an den Lammspießchen zu nagen …
3. Das Essen insgesamt
Das Essen war wirklich durchgängig gut. Für rund € 20 pro Person sind wir in der Regel hingekommen. Überall gab es frischen Fisch und leckeren Wein. Die Ära des geharzten Gesöffs, das es früher in Griechenland gab, scheint endgültig vorbei zu sein. Wir wurden immer freundlich behandelt und gut bedient.
4. Unser Besuch in Olympia
Es war zwar knapp 40 Grad warm, aber trotzdem habe ich Gänsehaut bekommen, als ich die Tempel und das Stadion gesehen habe. A lot of Geschichte … Das dazugehörige Museum ist auch sehenswert!
5. Der Tag in Athen
Hier war ich das letzte Mal vor … OMG! Mehr als 30 Jahren! Aber die Akropolis steht noch. In der Zwischenzeit gibt es ein Akropolis-Museum, das man unbedingt besucht haben sollte, bevor man die Stufen des Tempelbergs erklimmt.
Mein liebstes Sommer-Reise-Kleid und meine Mitbringsel-Beute
Auf Instagram (www.instagram.com/stillsparkling_50plus/) habe ich ja schon versprochen, Euch mein super schönes, super praktisches Reisekleid zu zeigen. Es lässt sich ganz klein zusammenfalten und kommt auch relativ unverknittert wieder aus der Reisetasche. Waschen lässt es sich auch gut und muss nicht unbedingt gebügelt werden. Der ideale Begleiter also für den Urlaub an Bord (also wenn man VON Bord AN Land zum Essen geht zum Beispiel …)
Das Kleid von JOYCE & GIRLS ist aus Seide mit Elastan Anteil. Sehr bequem und leicht, auch bei tropischen Temperaturen. Es begleitet mich schon ein paar Jahre und hat sich auf Segeltörns genau wie auf Safaris bestens bewährt! Leider hat das Label keinen Online Shop. Aber unter diesem Link findet Ihr Geschäfte in Eurer Nähe, die die Marke führen.
Geshoppt habe ich in diesem Urlaub zurückhaltend. Eine bestickte Tasche aus der Athener Plaka und ein Fächer sowie Ohrringe, die ich in Zakynthos erstanden habe. Summa summarum habe ich ca. € 60 investiert. Da kann man nicht meckern.
Die Tasche finde ich besonders lustig, da sie jedes Outfit pimpt. Ich denke ich werde noch die Quasten durch höherwertigere ersetzen. Mal sehen bei welchem Look diese Tasche demnächst auftauchen wird.
Still Sparkling Extra Tipp: Das Mono in Athen
In der Plaka Athens gibt es eine Million Touristenfallen … Gyros mit Pommes und Mousakka bis zum Abwinken. Kann man machen, kann man aber auch lassen. Wenn Ihr genauso gerne gut esst wie wir, habe ich einen Restaurant Tipp für Euch:
Das Mono in einer Seitengasse der Plaka. Uns ist dieses Restaurant aufgefallen, weil es so wunderschön eingerichtet ist. Nachdem wir das Essen probiert hatten, wurde die Einrichtung allerdings zur absoluten Nebensache. Tolle Gerichte, liebevoll und phantasievoll zubereitet und garantiert kein Touristennepp!
Mono
Mpenizelou Palaiologou 4C, Plaka, Athens
Open: Tuesday – Sunday 13.00-01.00
Reservations: +30-210-322-6711
Email: info@monorestaurant.gr
Mit einem Sundowner Bild verabschiede ich mich von Euch. Worauf legt Ihr im Urlaub wert und was sind Eure Mitbringsel? Schreibt mir, ich bin gespannt.
Sonnige Grüße
Eure Martina
Ein toller Reisebericht. Ein perspektivwechsel hier und da im Leben ist so erfrischend. Deine Bilder sind wunderschön.
Einen schönen Sonntag Abend.
Liebe Grüße, Esther
https://lifestyle-tale.com
Liebe Esther,
vielen Dank für Deine lieben Worte! Ja, ein Perspektivwechsel kann oft Wunder wirken und funktioniert im Kleinen wie im Großen. Nur manchmal sind wir einfach viel zu tief eingewühlt in unseren Alltag und unsere Sichtweise, dass wir unsere eingetretenen Wege nur ungern verlassen. Aber wie Du sagst, es ist sooo erfrischend!
Ich wünsche Dir einen gute Wochenstart – wir sehen uns auf Instagram 🙂
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina
Ein toller Reisebericht. Das war bestimmt eine tolle Zeit!
Wir sind ja ebenfalls Segler und denken schon seit Jahren, dass wir eine solche Reise einmal machen werden, wenn die Kinder groß sind…;)
Hast Du einen Tipp, über welchen Veranstalter Ihr das so gebucht habt?
Und waren die anderen vier Reisenden Bekannte von Euch oder komplett Fremde…?
LG, Iris
Liebe Iris,
ich weiß ja nicht, wie alt Deine Kinder sind, aber wir kennen viele Segler, die als Familie (auch mit relativ kleinen) Kindern auf Törn gehen. Ein Sicherheitsnetz um die Reling machst möglich. Wir haben schon alle Varianten durchgespielt … mit Freunden und mit Fremden. Auch Menschen, die man kennt, lernt man auf einem Törn oft von einer anderen Seite kennen 😉 Wenn ihr ohne Kinder eine unvergessliche Segelreise machen wollt, dann empfehle ich Euch die Karibiktörns des DHH. Einfach mal googeln. Kroatien ist ebenfalls traumhaft (vor allem in der Nachsaison). Kristallklares Wasser, schöne Buchten, nette Häfen, gut ausgebaute Marinas. Anbieter für Törns findest Du in der Zeitschrift Yacht (auch online). Ich wünsche Euch viel Spaß beim Planen!
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina
Ganz lieben Dank für Deine ausführliche Antwort.
Dein Post hat mir tatsächlich so viel Appetit gemacht, dass ich mich mal an den, von Dir genannten, Stellen auf die Suche machen werde. ;-))
Ach…zum Alter der Kinder: sie sind im “feinsten” Teenageralter, und gerade aus dem Grund bin ich mir nicht sicher, ob ich im Augenblick 24 Stunden auf so kleinen Raum mit ihnen verbringen möchte…. :-)))
Ganz liebe Grüße
Schöner Reisebericht!! Macht richtig Lust. Verrätst Du mir den Anbieter? Herzlichst, Christine
Liebe Christine,
wir haben damals das Boot privat gechartert. Das hat der Skipper organisiert. Leider weiß ich nicht, bei welchem Anbieter. Sorry!
Liebe Grüße
Martina