Geerbter Schmuck bekommt ein zweites Leben

Apr 14, 2019

Diamantenfieber
oder
was ich mit
dem Schmuck
meiner Großmutter machte

Diamantenfieber
oder
was ich mit
dem Schmuck
meiner Großmutter machte

Geerbter Schmuck … Das ist ja oft so eine Sache. Einerseits hat er einen hohen emotionalen Wert, andererseits oft einen Stil den man selbst nicht so gerne tragen mag. Dann dümpeln die guten Stücke zuhause im Schmuckkästchen rum und fristen ein trauriges Dasein; ab und zu holt man sie raus und hat beim Betrachten auch noch ein schlechtes Gewissen. So jedenfalls ging es mir mit dem Schmuck, den ich von meiner Großmutter geerbt habe.

 

Geerbter Schmuck – zu schade zu verstauben

 

Jahrelang lagen die Ringe und Broschen, die ich von meiner geliebten Oma bekommen hatte nutzlos im Safe. Es war für mich eine ganze Menge, denn meine Oma hatte ziemliches Glück mit ihrem Mann. Der war nicht nur ein feiner Mensch, sondern auch noch ganz schön großzügig. Natürlich war mein Schmuckerbe unzählige Karat entfernt von dem einer russischen Großfürstin, aber trotzdem fand ich es zu schön, um es im Dunkeln zu lassen. Diamanten brauchen bekanntlich Licht, um zu funkeln.

Also was tun?

Den Schmuck so tragen, wie er war? Dazu entsprach er nicht meinem Geschmack. Immerhin hatte er einige Jahre auf dem Buckel.

Ihn verkaufen? Never ever! Dazu war der emotionale Wert, der damit verknüpft war viel zu groß. Das hätte ich niemals übers Herz gebracht.

Aber ich hatte einen Plan …

 

Der Juwelier meines Vertrauens

 

Mit meinen geerbten Preziosen im Samtbeutel machte ich mich auf den Weg zum Juwelier meines Vertrauens. Der hatte auch schon meinen Verlobungsring und unsere Eheringe angefertigt. Bei ihm wollte ich mich erst einmal nach den Möglichkeiten erkundigen.

Meine Idee war, dem geerbten Schmuck neues Leben einzuhauchen. Sozusagen den Spirit meiner Großmutter in die Jetztzeit zu holen. Ich wollte eine emotionale Brücke schlagen und einen Teil von ihr immer bei mir tragen.

Ich wusste, bei Fochtmann in München sitzen kreative Köpfe und sie sind Meister ihres Fachs. Mit ein paar Inspirationsfotos und einer groben Idee davon, wie mein neuer Schmuck aussehen sollte, begann eine spannende Reise …

 

Neues Leben für alte Steinen

 

… die mit einem Wahnsinnsring, zwei Ketten und einem Paar Ohrringen endete. Zuvor wurden Steine ausgelöst, Skizzen gezeichnet, wieder verworfen und neu gezeichnet. Es wurden Kautschukmodelle angefertigt, angepasst und perfektioniert. Ganz nebenbei wurde das ein oder andere Glas Champagner geleert und viele Geschichten über meine Großmutter erzählt. Es war, als wäre sie die ganze Zeit mit dabei gewesen und hätte mir über die Schulter gesehen. Ach Oma! Schön, dass Du dabei warst und mich geleitet hast. So hatte ich keinen Moment Zweifel, ob ich auch das Richtige tue.


Diamonds are a girls best friend …


 

Der Preis lohnt sich

 

Selbstverständlich hat das alles seinen Preis. Statt der alten Goldfassungen habe ich Platin gewählt, die Anfertigungskosten kommen dazu und am Ende stand dann Summe X. Aber es war jeden Cent wert, denn heute trage ich meine Oma jeden Tag bei mir. Oft denke ich an sie und dabei greife ich fast schon automatisch an den Ring oder die Ohrringe. Ob ihr mein Entwurf wohl gefallen hätte? Ganz sicher, denn wir sind seelenverwandt. Jetzt und für immer.

Was hast Du mit dem Schmuck gemacht, den Du geerbt hast? Trägst Du ihn jeden Tag oder gibt es bestimmte Anlässe, zu denen Du ihn hervorholst?

Herzlichst,
Deine Martina

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