Selten habe ich so viel Zeit zuhause verbracht, wie in den letzten Wochen und Monaten. Dir geht es sicher ähnlich, hat uns Corona und der Lockdown doch kaum eine andere Wahl gelassen. Plötzlich wird einem bewusst, was „Zuhause“ bedeutet und wie wichtig es ist, dass wir uns dort wohlfühlen. Zuhause ist der Ort, an dem wir sicher und geborgen sind. Der Raum, in dem wir ganz wir selbst sein können und den wir mit den Menschen teilen, die wir lieben. Die Lehre des Feng Shui gibt Anregungen, wie sich Räume, Wohnungen, Häuser und Gärten so einrichten lassen, dass sich positive Auswirkungen auf unser Wohlbefinden ergeben. Ich habe darum die Feng Shui Expertin Nicki Eser gefragt, wie man Feng Shui zuhause selbst umsetzen kann. Das geht erstaunlich einfach.
Feng Shui zuhause selbst umzusetzen: In drei Schritten zu noch mehr Harmonie
Schritt 1 : Aufräumen
Als der Lockdown kam, habe ich als allererstes mal die Bude so richtig auf Vordermann gebracht, aufgeräumt und ausgemistet – und so intuitiv alles richtig gemacht. Weil Klarheit der erste Schritt zu mehr Energie ist. Denn Feng Shui basiert auf Ordnung, nur dann kann es funktionieren. Zusätzlich ist Ausmisten wohl eine der besten Therapien gegen Sorgen, Stress und Ängste.
Keine Feng Shui Maßnahme kann greifen, bevor die Räumlichkeiten nicht entrümpelt und sauber gemacht wurden. Hier gilt das Motto: Weniger ist mehr! Durch das Entrümpeln wird das Feng Shui auf eine stabile Basis gestellt und kann entsprechend positiv wirken. Denn das „Gerümpel“ hindert das Qi am Fließen. Es stagniert. Diese Stagnation überträgt sich auch auf die Bewohner. Jegliche Maßnahmen zur Qi Fluss Optimierung verlaufen im Sand, wenn nicht zuvor Klarheit geschaffen wurde.
Schritt 2: Tote Ecken mit Leben füllen
Wer mag schon gerne dunkle, tote Ecken. Trotzdem habe ich solche in unserer Wohnung gefunden …
Entdecke die toten Ecken in Deinen Wohn- und Arbeitsräumen. Belebe diese Ecken durch Farbe und Licht oder stelle dort eine Pflanze auf. Wandvorsprünge und Möbelecken sollten möglichst vermieden werden. Versuche sie zu verdecken, wo es nicht anders geht. Sollte eine Ecke direkt auf Dein Bett zeigen, wenn möglich die Bettposition verändern oder die Kante abdecken. Gehe durch die Wohnung und fühle, welche Ecke Dich und den Qi Fluss stört und ergreife die passende Maßnahme.
Schritt 3: Noch mal kontrollieren
Gehe Sie mit offenen Augen und Herz durch die Räume und lasse jeden Raum auf Dich wirken. Vertraue Deinem Bauchgefühl und entscheide spontan, ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen.
Vielleicht musst Du ein paar Möbel rücken oder eine neue Lampe anschaffen, um die ein oder andere Ecke aufzuhellen, vielleicht greifst Du auch zum Farbpinsel. Aber im Großen und Ganzen braucht es nicht viel, um noch mehr Energie in Deine vier Wände zu holen.
Feng Shui: Mit fernöstlicher Weisheit zu einem besseren Woh(n)lgefühl
Feng Shui ist eine 5000 Jahre alte Wissenschaft aus China, die sich mit den Einflüssen von Natur und Umwelt auf den Menschen und sein Verhalten auseinandersetzt.
In China werden ganze Bauprojekte nach Feng Shui Prinzipien ausgelegt, man denke nur an die Hochhäuser in Hong Kong, die in der Mitte ein Loch haben. Soweit würde ich jetzt ehrlich gesagt nicht gehen, aber ein gutes Wohngefühl möchte ich schon.
Feng Shui Expertin Nicki Eser sagt: „Feng Shui ist ein wirksames Konzept zur bewussten Gestaltung des Lebens. Es wirkt vergleichbar mit einer Akupunktur auf Lebens- und Arbeitsräume und damit auf die Menschen darin.“
Im Feng Shui geht es um Harmonie, Gleichgewicht und um den Fluss der Energie. Das Qi, also die Energie ist dabei wie ein kleines Kind: Es geht immer dahin, wo es ihm gefällt. Je mehr ausgeglichene Energie ein Raum hat, desto wohler und vitaler fühlen wir uns in ihm.
Um diese Balance in die eigenen vier Wände einziehen zu lassen, musst Du keine Löcher in die Wand schlagen … Gott sei Dank!
Home is where the heart is
Vor Kurzem habe ich auf Instagram einmal gefragt, was “zuhause sein” eigentlich bedeutet? Und wenig überraschend lautete keine der Antworten: Zuhause ist für mich der Ort mit der perfekten Einrichtung wie aus „Schöner Wohnen“. Für die meisten ist Zuhause einfach da, wo sie sich wohlfühlen, ihre Familie und ihre Freunde sind, die Menschen, die sie lieben. Eben dort, wo das Herz ist. Und das ist laut Feng Shui auch ganz logisch.
Erschaffe Dir mit Feng Shui zuhause Deinen Herzpunkt
Denn der Herzpunkt steht im Feng Shui für das Zentrum, für die Kraft der Mitte. Er ist der wichtigste Punkt in Deiner Wohnung. Du kannst ihn Dir vorstellen wie einen starken Baum, dessen Wurzeln sehr tief in die Erde reichen. Er bleibt ruhig und sicher in der Erde verankert – egal welcher Sturm aufkommen möchte – bis sich alles wieder beruhigt hat. Das können wir momentan doch wirklich gut gebrauchen, oder?
Wie kannst Du den Herzpunkt gestalten?
Es ist wichtig, dass Du jeder Ecke in Deiner Wohnumgebung Aufmerksamkeit schenkst. Also keine dunklen Ecken oder die bei mir sehr beliebte „Kruschtkiste“ hinter der Schranktüre. Umgib Dich mit den Dingen, die Du liebst und trenne Dich – wenn möglich – vom Rest.
Geh auf ein Feld und pflücke einen schönen Wiesenstrauß oder gönne Dir einen Strauß vom Floristen. Wenn Du keine Schnittblumen magst (so was soll es ja geben), stelle gesunde Pflanzen mit runden Blättern auf.
Als wir neu in unsere jetzige Wohnung gezogen sind, haben wir sie ausräuchern lassen, weil wir die Wohnräume von alten Energien befreien wollten. Das Ausräuchern geht ganz einfach mit ein paar Räucherstäbchen oder einer Schale mit Räucherkegeln. Vergiss dabei nicht, auch in alle Ecken zu gehen.
Beim Saubermachen der Räume kannst Du ein schönes Duftöl ins Putzwasser geben. Ein paar Tropfen reichen, um den Raum mit einem angenehmen Duft zu füllen. Alternativ kannst Du natürlich mit ätherischen Ölen oder einer hochwertigen Duftkerze arbeiten, um den Wohlgeruch in Dein Zuhause zu bringen.
Hängen an Deinen Wänden wirklich Bilder, die Du liebst? Oder einfach etwas, das vermeintlich zur Einrichtung passt? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Bilder oder die Kunst, die mein Herz wirklich berühren, die Energie eines Raumes vollständig verändern können. Es lohnt sich also, etwas mehr Zeit und Geld in die Bilder an unseren Wänden zu investieren.
Gleiches gilt für die Fotos unserer Liebsten. Sie verdienen einen besonderen Platz. Ein kleines liebevoll dekoriertes Tischchen finde ich besonders charmant.
All das sind wirklich einfache Maßnahmen, die schnell und mit relativ wenig Aufwand umzusetzen sind. Allein ein frischer Blumenstrauß auf dem Tisch oder das Umdekorieren bringen so viel. Sich von Überflüssigem und Überholtem zu verabschieden, habe ich als ungemein befreiend empfunden.
Mein Zuhause in der Welt
Für mich ist Zuhause da, wo ich meine Umgebung nach meinen Vorstellungen gestalten kann, ich meinen Lieblingsmenschen und Freunde um mich habe. Dort, wo meine Kreativität und Energie ungehindert fließen und ich Inspiration und Kraft tanke. Meine Heimat trage ich in mir, zuhause kann ich tatsächlich an mehreren Orten sein.
Ich wünsche uns, dass wir uns bald wieder überall ohne Einschränkungen bewegen können. Bis es soweit ist, versuche ich noch ein bisschen mehr Energie in unsere Wohnung zu stecken, die Prinzipien des Feng Shui zuhause umzusetzen und zu sehen, wohin das Qi fließt.
Herzliche Grüße – und sei gut zu Dir
Deine Martina
Über Nicki Eser
Nicki Eser hat über viele Jahre Wissen in unterschiedlichen Erdteilen, verschiedene Lehren, bei unterschiedlichen Lehrern, Schamanen und Heilern gesammelt. Hier auf Still Sparkling teilt sie in regelmäßigen Beiträgen ihre Kenntnisse über heilende Kräuter, Tao Geomantie, Meditation und eben auch Feng Shui. Nicki arbeitet weltweit mit Menschen, die in ihrem Leben Veränderungen anstreben, neue Energien finden wollen und nachhaltig mehr Wohlbefinden in ihr Dasein bringen möchten. Mehr über Nicki und ihre Arbeit erfährst Du auf ihrer Homepage www.nickieser.com.
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Titelbild: Unsplash
Liebe Martina,
Das ist ein wirklich toller Artikel. Ich habe natürlich auch, wie wahrscheinlich fast alle anderen, begonnen, meine Wohnung aufzuräumen. Irgendwann bin ich aber mal steckengeblieben. Bin jetzt gerade ganz motiviert, wieder weiterzumachen. Danke für die Inspiration hierzu. Schönen Sonntag. LG Uli
Liebe Uli,
ich fand es auch überraschend, wie viel belastender Mist sich ansammelt – heimlich, still und leise – und wie gut es tut, sich davon zu trennen. Aber ich stehe noch immer am Anfang …
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
wir haben aufgrund eines Umzugs, der ansteht, auch RICHTIG ausgeräumt und dabei entdeckt, wie viele Sachen einfach nur gehortet, aber nie wieder angeschaut oder gar benötigt werden.
Insofern war dein Artikel mein i-Tüpfelchen der Bestätigung.
Mir gefällt dieser Artikel super, zumal wirklich alle Ideen umsetzbar sind.
Viele Grüße
Nicole
Liebe Nicole,
das mit dem Horten kann ich nachvollziehen und bekomme immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich dabei ertappe … mit weniger Gepäck reist es sich einfach leichter. Viel Erfolg bei Eurem Umzug!
Herzliche Grüße
Martina
Liebe Martina,
was für ein schöner Beitrag. Als hättest Du meine letzten Monate beschrieben:
1. Ausmisten (leider macht mein Mann noch nicht so richtig mit)
2. Alles darauf hin überprüfen, ob ich es liebe. Dem war leider nicht so, deshalb habe ich ganz viel neues bestellt
3. Ecken bereinigen (eine hab ich noch, wo der Karm meines Mannes hängt….nerv….)
Leider sind ja die Lieferzeiten immens, so dass ich noch auf sehr viel warte, was zum Ende des Monats ausgetauscht wird. Im Grunde genommen hat durch Corona eine extreme Fokus-Verschiebung auf ZUHAUSE stattgefunden. Da man andererseits sehr viel Geld für Ausgehen und Fashion gespart hat, war plötzlich Budget für neue Einrichtung da. Und ich freue mich so sehr darauf, dass mein gemütliches Zuhause jetzt ein stylish gemütliches und sehr viel aufgeräumteres Zuhause wird 😉
Und weil Deine Blümchen so schön sind, gehe ich gleich mal spazieren und pflücken.
Viele Grüße und schönen Sonntag,
Nicole
Liebe Nicole,
ich bin immer wieder erstaunt, was so alles in die Ecke gepfeffert wird und dann da bleibt … ich bin auch noch laaange nicht fertig. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und jedes Stück weniger macht mich freier. Dir noch viel Spaß beim Räumen und Reduzieren.
Herzliche Grüße
Martina
Liebe Martina,
Feng Shui ist ein tolles Thema. Bedingt durch einen Hausbrand vor einigen Jahren mussten wir ganz von vorne anfangen. In so einer Situation lernt man loszulassen. Bis heute haben wirnur wenige Bilder an der Wand. Wir lassen es auf uns zukommen. Manchmal sieht man ein Bild und weiß, das ist es. Das Bild darf dann einziehen. Lngsam füllt sich unser Haus wieder und ich muss aufpassen, daß sich nicht zuviel ansammelt.
Schönes Wochenende
Alice
Hallöchen, ich wollte mich kurz für den Artikel bedanken! Hat mir sehr geholfen. VG